Trauermücken bekämpfen

Jeder Pflanzenfreund wird schon mit mit der Trauermücke in Kontakt gekommen sein. Die Trauermücke ist eine kleine Fliege, die meist auf den Topfballen von Zimmerpflanzen sieht. Beim Gießen fliegt die Trauermücke eigentlich direkt weg. Gerade im Winter sind die Trauermücken zu Huf zu finden. Sie sitzen auf der Blumenerde und umkreisen die Pflanzen. Gerade bei Substraten, die dauerfeucht sind oder einen hohen Humusbestandteil haben, fühlen sich die Trauermücken sehr wohl. Der folgende Ratgeber liefert Informationen über die Trauermücke und ihre Bekämpfung.

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Trauermücke am Fenster


Was sind Trauermücken?

Trauermücken gehören zur Familie der Zweiflügler, einer Unterart der Mücken. Mittlerweile gibt es weltweit etwa 1.800 verschiedene Mückenarten und die Trauermücke ist eine davon. Allein in Europa tummeln sich um die 600 Arten. Den Namen erhielt die Trauermücke durch ihre Optik. Sie besitzt eine sehr dunkle Körperfärbung und dunkel getrübte Flügel. Sie kann bis zu sieben Millimeter groß werden und besitzt einen sehr schlanken Körper. Die Mücke hat lange Beine und 8- bis 16-gliedrige Fühler.

  • Beheimatet ist die Trauermücke weltweit und kann nicht in Bergregionen überleben, sondern auch in der Antarktis.
  • Einige Arten der Trauermmücke leben ausschließlich in Höhlen. In Europa ist die Trauermücke durch den Menschen mittlerweile beheimatet.
  • Der Handel mit Produkten aus der Landwirtschaft hat dazu geführt, dass einige Arten der Trauermücke auch im Deutschland beheimatet sind.
  • Gerade in Gewächshäusern finden die Trauermücken optimale Bedingungen von den Temperaturen bis zur Feuchtigkeit.
  • Natürliche Feinde hat die Trauermücke nicht.

Schaden durch Trauermücken

Einen Trauermückenbefall kann man schnell feststellen. Einfach den Blumentopf in die Hand nehmen und leicht schütteln. Durch das Schütteln werden die Fliegen aufgeschreckt und fliegen umher. Außerdem ist ein Blick auf die Blumenerde interessant. Dort zeigen sich die hellen Larven. Die Trauermücke selbst schädigt die Pflanze nicht, aber die Larven tun das.

Die Larven ernähren sich von dem Zellmaterial und den Wurzeln der Pflanze. Gerade beim Verlust der Wurzel hat die Pflanze keine Überlebenschance. Dabei spielt es keine Rolle ob die kleinen Stecklinge oder robuste Pflanzen befallen werden. Erkannt werden kann der Befall durch Hohlfraß an den Stängeln oder dem Absterben der Jungpflanzen.

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Trauermückenbefall vorbeugen

Dem Befall durch Trauermücken kann man durchaus auch vorbeugen. Wichtig ist dabei das richtige Gießverhalten. Grundsätzlich werden die Pflanzen einmal in der Woche mit ausreichend Wasser versehen. Besser ist es, die Pflanzen mehrfach in der Woche mit kleinen Wassermengen zu bestücken. Die Erde und somit der Ballen werden dadurch nicht zu feucht und die Trauermücken haben kein Interesse an der Pflanze. Zudem sollten beim Umtopfen nur hochwertige Erden genutzt werden.

Sie sollten einen hohen mineralischen Anteil aufweisen. Die günstigen Blumenerden sind mit zu wenig Nährstoffen versehen und können einen Befall begünstigen. Für eine 100%-ige Vorbeugung sollte die Blumenerde selbst gemischt werden. Dazu bietet sich ein eigener Komposthaufen an. Bei rund 80 Grad kann die Erde sterilisiert werden und somit sterben alle Larven der Trauermücke schnell ab. Ein effektiver Schutz vor Trauermücken bietet sich Quarzsand, das mit einer Dicke von einem Zentimeter auf die Erde gelegt werden kann. Zudem kann feinmaschiges Gazegewebe hilfreich sein.


Trauermücken bekämpfen

Trotz aller Maßnahme kann es vorkommen, dass ein Befall aufkommt. Jetzt heißt es handeln. Sobald ein Befall festgestellt wird sind einige Maßnahmen zu treffen. Durch diese Maßnahmen kann der Befall schnell eingedämmt werden. Zum Trauermücken bekämpfen eignen sich folgende Methoden:

  • Topfballen austrocknen lassen
  • Gelbtafeln in die Erde stecken
  • Fettkraut mit auf der Fensterbank platzieren

Trauermückenfalle

Im Handel gibt es sogenannte Gelbsticker zu kaufen, die als einfache Falle gegen Trauermücken dienen. Die auch als Gelbtafel bezeichneten Sticker ziehen die Trauerfliegen durch einen Lockstoff und ihre Farbe an. In einem Blumentopf angebracht, bleiben die Mücken anschließend daran kleben und verenden.

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Nematoden gegen Trauerfliegen

Zu den biologischen Maßnahmen gehören die Nematoden. Das sind Fadenwürmer, die in mehr als 20.000 Arten auf der Erde auftreten. Sie leben eigentlich parasitär als Bodenbewohner, aber einige Arten können erfolgreich zur Schädlingsbekämpfung verwendet werden. Die Nematoden sind die effektivste Art und Weise, einem Trauermückenbefall zu entkommen.

  • Die Fadenwürmer werden in das Gießwasser gegeben.
  • Beim Gießen gelangen sie in die Blumenerde.
  • Sie dringen in die Larven ein und gebe Bakterien in ihre Blutbahn ab.
  • 24 bis 48 Stunden später verenden die Larven.
  • 10 Tage später sind 75% der Larven vernichtet.
  • Die Fadenwürmer vermehren sich solange bis die Larven alle zersetzt sind.

Nachdem die Fadenwürmer ihre Arbeit erledigt haben, ist es an der Zeit sie zu bekämpfen. Dazu muss die Temperatur der Erde zwischen 15 und 25 Grad liegen. Das Substrat sollte zudem immer feucht gehalten werden. Übermäßiges Gießen ist aber nicht notwendig.

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Zur optimalen Bekämpfung der Trauermücke werden 0,5 Millionen Nematoden für einen Quadratmeter benötigt. Diese Konzentration ist vollkommen normal. Bei kleineren oder größeren Flächen kann die Anzahl entsprechend angepasst werden.

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Zimmerpflanzen als beliebtes Ziel von Trauerfliegen


Raubmilben gegen Trauermücken

Eine weitere Möglichkeit sind Raubmilben. Sie befinden sich im Torfsubstrat und können für verschiedene Zwecke eingesetzt werden. Die Raubmilben fressen die Larven der Trauermücke ganz einfach auf. Sobald alle Larven gefressen sind, bleiben die Raubmilben noch eine Weile am Leben, denn sie kommen sehr gut ohne Fressen aus.


Hausmittel gegen Trauermücken

Die lästigen Trauermücken können aber auch mit alten Hausmittel bekämpft werden. Diese Mittel sind von Generation zu Generation weitergegeben worden und sind meist bewährt.

Streichhölzer: In jedem Haushalt gibt es mit Sicherheit eine Packung Streichhölzer. Ansonsten können sie im Kiosk für nicht mal 50 Cent gekauft werden. Zur Bekämpfung werden mehrere Streichhölzer in die Erde gesteckt. Wichtig ist, dass die Köpfe in die Erde zeigen. Im Zündkopf befinden sich Schwefelbestandteile, welche die Larven abtöten. Damit eine dauerhafte Befreiung wahrgenommen wird, müssen die Streichhölzer regelmäßig ausgetauscht werden.

Backpulver: Backpulver ist ein wahres Allround-Talent. Es hilft gegen eine Vielzahl von Insekten. Das Backpulver wird ganz einfach auf der Erde verteilt und angefeuchtet. Dazu eignet sich ein kleiner Befeuchter. Das Pulver wird von den Larven aufgenommen und verenden.

Knoblauch: Klein gehackten Knoblauch ganz einfach über die Pflanzenerde verteilen.

Petersilie: Mit Petersilie kann man nicht nur den Salat verfeinern, sondern auch Trauermücken bekämpfen. Dazu werden einige Stängel genommen und sehr klein geschnitten. Die kleingeschnittenen Stücke werden einfach auf die Blumenerde verteilt.

Schnittlauch: Schon vor Jahrzehnten haben Gärtner festgestellt, dass Schnittlauch auch zur Bekämpfung von Trauermücken geeignet ist. Dabei wird das Schnittlauch nicht klein gehackt, sondern als Rand gepflanzt. Im Gewächshaus oder an Gemüsebeeten können angepflanzte Schnittlauchpflanzen einen großen Nutzen haben. Der starke Geruch sorgt dafür, dass die Trauermücken schnell das Weite suchen.