Icaridin

Bei Icaridin handelt es sich um einen Wirkstoff aus der Gruppe der Repellents, der zum Schutz gegen Insekten und Zeckenstiche eingesetzt wird. Neben dem Insektenabwehrmittel DEET gehört Icaridin zu den bekanntesten tropentauglichen Abwehrmitteln gegen lästiges Ungeziefer. Da Icaridin synthetisch hergestellt wird, fragt sich so manch einer, ob das Mittel nennenswerte Nebenwirkungen hat und wie es am effektivsten zum Einsatz kommt. Diese Fragen sollen im Folgenden beantwortet werden.

Icaridin

Icaridin bewährt sich schon lange als guter Schutz gegen Insekten


Ist Icaridin giftig oder gesundheitsschädlich?

Bisher gibt es vergleichsweise wenige Untersuchungen zum Wirkstoff Icaridin, da dieser erst seit einigen Jahren markttauglich als Abwehrmittel gegen Ungeziefer eingesetzt wird. Starke Nebenwirkungen sind bis zum heutigen Zeitpunkt kaum bekannt, weswegen Icaridin als sehr gut verträglich und nicht gesundheitsschädlich gilt.

  • Nur wenn eine Allergie gegen den Wirkstoff vorliegt, kann es gesundheitsschädlich sein.
  • Icaridin ist geruchslos, nicht fettend und generell ein sehr schonender Wirkstoff in Mückenschutzmittel.
  • Deswegen ist es auch für sensible Haut, Schwangere und Kleinkinder geeignet, im Gegensatz zu dem ähnlichen Wirkstoff DEET.
  • Auch Stiftung Warentest bescheinigt Icaridin eine gute Verträglichkeit und stuft den mückenabwehrenden Wirkstoff als nicht gesundheitsschädlich ein.
  • Da Icaridin ein chemisches Mittel ist, vermuten manche Menschen, dass das Abwehrmittel gegen Ungeziefer eventuell giftig sein könnte.

Doch diesbezüglich kann man eine klare Entwarnung geben: Icaridin ist nämlich nicht giftig und auch grundsätzlich sehr verträglich, was die Stiftung Warentest bereits bestätigt hat. Trotzdem sollte ein direkter Kontakt mit Augen und Schleimhauten vermieden werden.

Mögliche Nebenwirkungen von Icaridin

Wie bereits erwähnt sind bisher so gut wie keine Nebenwirkungen von Icaridin bekannt, sie gelten sogar als Seltenheit. In sehr seltenen Fällen traten Nebenwirkungen wie leichte Hautreizungen oder Ausschläge sowie Jucken auf, was allerdings darauf zurückzuführen war, dass eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff vorlag.

Eine zwar nicht gesundheitliche, aber anwendungstechnische Nebenwirkung ist die Wirkdauer Icaridin: In der Praxis soll diese nämlich niedriger ausfallen als von den Herstellern angegeben. Jedoch wird diese natürlich auch von äußeren Einflussfaktoren beim Gebrauch beeinflusst, die individuell variieren können.

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Schützende Sprays für die Tropenreise

Wer eine Reise in tropische Gebiete plant, sollte sich davor unbedingt ein Mückenschutz-Spray mit dem Wirkstoff Icaridin oder DEET zulegen. Diese gibt es in zahlreichen Apotheken – sowohl im Einzelhandel als auch online. Auch in Drogeriemärkten wie dm oder Rossmann kann man vereinzelt Sprays mit den mückenabwehrenden Wirkstoffen finden.

Während Sprays mit Icaridin bis zu 6 Stunden Schutz bieten, weisen DEET-haltige Produkte oftmals eine Schutzzeit von bis zu 8 Stunden auf. Dies kommt allerdings auch auf die Konzentration des jeweiligen Produktes an. Besonders praktisch sind Sprays, die neben dem vor Ungeziefer schützenden Wirkstoff Icaridin auch einen hohen Lichtschutzfaktor aufweisen: Mit diesen 2-in-1-Sprays schlägt man quasi zwei Fliegen mit einer Klappe und spart Geld und Platz im Handgepäck.

Vorsicht bei Icaridin während der Schwangerschaft

Die Anwendung des Wirkstoffes DEET, der seit den 1940er Jahren als Mückenschutzmittel eingesetzt wird, wird Frauen während der Schwangerschaft grundsätzlich nicht empfohlen. Anders sieht das hingegen bei Icaridin aus: Laut Hersteller kann Icaridin problemlos während der Schwangerschaft und der Stillzeit angewendet werden.

Problematische Nebenwirkungen wurden noch keine beobachtet. Ist der Nachwuchs erstmal auf der Welt, sollte man jedoch mit der Verwendung von Icaridin warten, bis das Kind etwa 1 – 2 Jahre alt ist. Hier empfiehlt sich in jedem Fall eine Rücksprache mit dem Arzt.

Icaridin

Neben DEET hilft auch Icaridin gut gegen Mücken


Auch als Schutz fürs Pferd einsetzbar

Auch Pferde leiden unter Ungeziefer und sollten deswegen mit mückenabwehrenden Sprays vor Bissen und Stichen geschützt werden. Hierfür gibt es spezielle Insekten-Abwehrmitte, die wie die Schutzsprays für Menschen, Wirkstoffe wie Icaridin oder DEET enthalten.

Die Sprays sorgen dafür, dass das Pferd in eine Art Duftmantel eingehüllt wird, wodurch Moskitos und anderes Ungeziefer nicht mehr vom Körpergeruch des Pferdes angelockt werden. Da Insekten von der Dunkelheit angezogen werden, haben hellere Pferde den Vorteil, seltener von Bremsen belästigt zu werden, während Rappen aufgrund ihres schwarzen Fells häufiger von Insekten angefallen werden.

Um den Attacken der Mücken schon im Stall entgegenzuwirken und Pferde möglichst effektiv zu schützen, eignen sich spezielle Abwehrmittel für den Pferdestall oder die Weide. Durch die dortige Anwendung wird die Zahl der Mückenstiche auch später gering gehalten.

Sanfter Schutz für zarte Babyhaut

Vor allem Kinder und Babys müssen vor den aggressiven Stichen der Moskitos geschützt werden. Denn manchmal übertragen diese auch Krankheiten, die aufgrund des noch schwachen Immunsystem des Babys lebensgefährlich für das Kind sein können.

Wenn man mit dem eigenen Nachwuchs in die Tropen reist, sollte man sich unbedingt für ein chemisches Abwehrmittel gegen Moskitos für das Baby entscheiden. Doch welches ist unbedenklich für zarte Babyhaut?

Keinesfalls sollten DEET-haltige Produkte verwendet werden, da diese viel zu aggressiv für Babys sind. Icaridin ist zwar besser verträglich und um einiges sanfter, jedoch auch erst für Kinder ab 2 Jahre geeignet. Eine gute Alternative für sehr junge Kinder sind Lotionen mit dem unbedenklichen Wirkstoff Ethylbutylacetylaminopropionat wie die Ballistol Stichfrei Kids Lotion für Babys ab 2 Monaten.

Icaridin vs DEET

Da DEET (Diethyltoluamid) bereits länger auf dem Markt ist als Icaridin ist es auch dementsprechend besser erforscht. Es wurden allerdings bereits zahlreiche Vorteile von Icaridin gegenüber DEET aufgedeckt wie zum Beispiel:

  • Eine mildere Wirkungsweise: Im Gegensatz zu DEET treten bei der Verwendung von Icaridin nämlich weniger Nebenwirkungen (speziell Hautirritationen) auf.
  • Eine bessere Verträglichkeit für Menschen mit empfindlicher Haut.
  • Im Gegensatz zu DEET kann Icaridin auch während der Schwangerschaft genutzt werden.
  • Ein Vorteil von DEET ist hingegen seine längere und effektivere Wirkungsweise sowie das größere Wirkspektrum des Abwehrmittels.
  • Es ist aggressiver als Icaridin und vertreibt Ungeziefer, Mücken und Zecken deshalb etwas besser.

Jedoch kommt es dadurch auch beim Menschen zu häufigeren Nebenwirkungen: Hautreizungen, Rötungen, Sensibilitätsstörungen wie Kribbeln und Taubheitsgefühlen, Kopfschmerzen und Krämpfe werden in der Packungsbeilage als mögliche Nebenwirkungen aufgeführt.

Autan: Spätzünder Icaridin

Die Marke Autan vertreibt diverse Repellentien gegen Mücken und Zecken, wobei die ersten Produkte von Autan bereits 1958 auf dem deutschen Markt angeboten wurden. Zunächst wurden nur Schutzsprays, -cremes oder -lotions mit dem Wirkstoff DEET hergestellt.

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Erst seit dem Jahr 1998 kam Icaridin in den Produkten von Autan zur Anwendung und wird seitdem hauptsächlich in ihren Schutzprodukten verwendet. Mittlerweile gibt es unglaublich viele Autan-Schutzprodukte gegen Ungeziefer mit Icaridin, angefangen bei Pumpspray bis hin zu Junior Gel für die Kleinsten.