Brotkäfer bekämpfen

Brotkäfer gehören zu den Nagekäfern und werden auch Stegobium paniceum genannt. Eine weitere bekannte Bezeichnung ist Bücherwurm. Die Bekämpfung des rotbraunen Brotkäfers will geplant sein. Der Käfer – auch Tabakkäfer genannt – gehört zu den Vorratsschädlingen und ist deshalb besonders lästig, für den Menschen jedoch nicht weiter gefährlich. Im Haushalt kommt er das ganze Jahr über vor. Nicht immer erkennt man jedoch einen Befall sofort, da die Tiere gerne im Verborgenen verbleiben.

brotkaefer

Brotkäfer am Fenster


Was sind Brotkäfer?

Der Stegobium paniceum gehört der Familie der Nagekäfer an und wird circa 3-5 Millimeter lang. Durch sein rotbraun gefärbtes Äußeres und der dicht anliegenden Behaarung ist er leicht zu erkennen. Dazu kommt der typische Chitin-Panzer und die ovale Körperform. Die Flügeldecken sind leicht rau behaart. Längsreihen aus Punkten auf den Flügeldecken sind ebenfalls typisch für den Brotkäfer. Der Käfer kann also fliegen und zudem noch seinen Kopf vollständig unter dem Thorax Schild verbergen. Auf der Unterseite ist das Schild ausgehölt, weshalb der Käfer dazu in der Lage ist.

Besonders verbreitet ist der Bücherwurm in Europa als Vorratsschädling und hält sich gerne in menschlichen Siedlungen auf. Beheizte Räume werden von ihm bevorzugt. Häufig ist er in Verarbeitungsräumen der Lebensmittelbranche zu finden. Bevorzugt ernährt er sich von Backwaren, Gewürzen und trockenen Pflanzenteilen. Auch andere Tiere gehören zum Speiseplan des Tabakkäfers. Weiterhin Leder, Schokolade, Bucheinbände, Bilder und Papier können von dem Schädling befallen werden. Da sich der Brotkäfer sogar von Drogen ernährt, kommt er auch in Apotheken oder zoologischen Sammlungen vor. Auch das Augsburger Stadtarchiv wurde bereits Opfer des Brotkäfers.

Brotkäfer frei mit Lagererzwespe gegen Brotkäfer in der Küche
  • Brotkäfer biologisch in der Küche bekämpfen mit der Lagererzwespe

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Lebensraum und Verhalten

Da der Brotkäfer nahezu weltweit verbreitet ist, gilt er als Kulturfolger und ist überall dort vorzufinden, wo er die entsprechende Nahrungsgrundlage erhält. Besonders häufig lässt er sich deshalb in Vorratslagern von Bäckereien vorfinden. Doch auch in der Natur lässt er sich beispielsweise in Vogelnestern nieder. Der zu der Klassse der Insekten (Insecta) gehörende Nagekäfer genießt den Vorteil, dass er sich aufgrund seiner Eigenschaft fliegen zu können, gut im Haushalt verbreiten kann. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der erwachsene Käfer nicht mehr frisst – er legt lediglich seine Eier ab, nachdem er sich gepaart hat.

Sind die Temperaturen höher, so beschleunigt sich die Entwicklung zum Käfer. Seine Lebenszeit beläuft sich auf gerade mal drei Wochen. Bis zu 100 Eier legen die Weibchen der Brotkäfer in dieser Zeit und hinterlassen diese in Nischen, Ritzen und Fugen. In dunklen Ecken – nahe an Lebensmitteln ist der perfekte Ort für die Brotkäfer Eier. Vom Ei bis zum erwachsenen Tier können zwischen etwa 40 bis zu 200 Tage vergehen – je nach Temperatur und Luftfeuchtigkeit. In diesem Zeitraum gilt es den Brotkäfer effektiv zu bekämpfen.

Nest und Eier

Nachdem die Larven aus den Eiern schlüpfen haben sie eine Größe von 0,5 mm. Vor dem Verpuppen – im Endstadium werden sie 3-5mm lang. Schädlich sind jedoch nur die Larven des Brotkäfers. Ist der Brotkäfer ausgewachsen, so nimmt er keine Nahrung mehr zu sich und stirbt nach der Fortpflanzung.

  • Nach etwa 2 Wochen entwickeln sich aus den Eiern die Larven. Aufgrund des kleinen Körperbaus können sie sehr gut in Verpackungen und Tüten eindringen.
  • Hier ist es wichtig alle Verpackungen gut abzuschließen. Die Entwicklungszeit dauert circa 3 Monate an.
  • Während dieser Zeit wachsen die Mundwerkzeuge der Brotkäferlarven und die meisten Verpackungen sind kein Problem mehr.
  • Auch stärkere Materialien wie Aluminium oder Leder stellen so keinen großen Widerstand mehr dar.

Brotkäfer in der Wohnung

In der Regel bemerkt man einen Befall dann, wenn die erwachsenen Käfer die Lebensmittelvorräte verlassen und sich in der Wohnung frei herum bewegen. Ein Staubsauger und Müllbeutel sind die idealen Waffen gegen die Schädlinge. Bei einem größeren Befall oder zur Vorbeugung von Brotkäfern im Haus sollte man zu Klebefallen und Pheromonfallen aus dem Handel greifen. Es gibt keine besonders effektiven Hausmittel gegen die unliebsamen Bewohner.


Ursachen für Brotkäfer bekämpfen

Brotkäfer können auch auf bauliche Schäden hinweisen. Vorräte müssen stets gut geschützt werden. Offene Vorräte und nicht verschließbare Dosen wirken auf die Tiere anziehend. Auch in Zwischendecken oder an Holzbalken können die Schädlinge in Massen vorkommen. Auch ein Pilz kann zum Beispiel Nahrung für den Käfer sein und ihn so am Leben halten. Der Gemeine Nagekäfer (Holzwurm) sieht ihm zwar sehr ähnlich, die Nahrungsvorlieben unterscheiden sich aber. Der Holzwurm ist kein Vorratsschädling, er befällt nämlich vorrangig Holz, wie der Name bereits vermuten lässt.

Manchmal wird der Brotkäfer auch aus dem Supermarkt zusammen mit befallener Ware in die Wohnung eingeschleppt. Es ist also nur schwer sich vor einem Befall zu schützen, vor allem deshalb, weil dieser Schädling so viele Lebensmittel bevorzugt. Zudem können die Käfer gut fliegen. Regelmäßige Kontrolle der Lebensmittel und eine sichere Lagerung sind die besten Maßnahmen zur Vorbeugung.

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Backstuben werden oft befallen


Bekämpfungsmittel

Zur Bekämpfung der Brotkäfer ist es im ersten Schritt extrem wichtig herauszufinden, wo sich diese aufhalten. Die Brutstätte muss also genau identifiziert werden. Die Küche wird genau unter die Lupe genommen. Den Vorratsschrank räumt man idealerweise komplett aus. Manchmal sind auch Mäuse oder andere Schädlinge, die sich einen Vorrat angelegt haben Grund für einen Brotkäferbefall.
Sichtbar befallene Lebensmittel müssen sofort vernichtet werden.

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  • Der Lagerort muss anschließend mit einem Staubsauger gründlich gereinigt werden.
  • Alle Ecken und Ritzen sorgsam behandeln, um auch mögliche Eier zu vernichten. Den Staubsaugerbeutel sollte man nach der Reinigung in der Mülltonne entsorgen und den Müll nach draußen bringen.
  • Ein Fön hilft alle befallenen Ecken noch einmal nachzubehandeln, um durch die Hitze potentielle Eier abzutöten. Auch Larven und erwachsene Käfer werden so vernichtet.
  • Zusätzlich hilft eine Klebefalle möglicherweise versteckte Tiere einzufangen und abzutöten. Auch dann, wenn ein Befall nur vermutet wird.

Um sicherzugehen sollten Lebensmittel, die nur unter Umständen befallen wurden im Backofen erhitzt werden oder in die Tiefkühltruhe gelegt werden. Chemische Mittel müssen nicht zwingend ihren Einsatz finden. Im Handel gibt es auch die Lagererzwespe, die die Larven des Käfers angreift.

Brotkäfer frei mit Lagererzwespe gegen Brotkäfer in der Küche
  • Brotkäfer biologisch in der Küche bekämpfen mit der Lagererzwespe

Klebefalle gegen Brotkäfer

Pheromonfallen können online oder im Fachhandel günstig gekauft werden. Die Klebefalle wird in unterschiedlichen Räumen platziert, in denen man einen Befall vermutet. Die Falle lockt die Tiere an und wirkt extrem spezifisch bei den männlichen, adulten Tieren. Sozusagen als Warnsystem. In den Klebeflächen werden die Tiere dann festgehalten. Alle anderen und speziell die Larven können anschließend gezielt bekämpft werden.

 
Bestenfalls wird alle 10 Meter eine Falle aufgestellt. 2-3 Fallen sind ideal. Auch können mehrere Fallen in einem Raum aufgestellt werden, um den Brotkäfer zu bekämpfen. Da es sich um einen Sexuallockstoff handelt wird die Falle nur von den adulten, männlichen Tieren wahrgenommen. Nachdem man vorab den Schädling bestimmt hat ist eine derartige Falle die beste Lösung. Auch Insektensprays gegen Käfer oder Kieselgur können eingesetzt werden.

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Sind sie giftig oder gefährlich?

Brotkäfer sind nicht giftig. Sie schaden lediglich den Vorräten und sind nicht schön anzusehen. Eine rasche Bekämpfung macht Sinn, um eine unkontrollierte Verbreitung zu vermeiden. Die Pheromonfalle gilt als ideale giftfreie Bekämpfungshilfe, die auch zur Vorbeugung bzw. Identifizierung des Käfers eingesetzt werden kann. Auch Klebefallen arbeiten für gewöhnlich ohne Giftstoffe.